Die Bruderschaft, der Totenbund und der blaue Bund Wallfahrtskirche Maria Birnbaum

Seit frühester Zeit bestand an der Wallfahrtskirche eine Bruderschaft. In der Chronik heißt es hierzu:

„Unter den zahllosen Mitgliedern der Bruderschaft sind namentlich angeführt die Ritter, Comthuren und Priester des hohen deutschen Ordens und die meisten Pfarrvorstände der ganzen Gegend. Es finden sich als Mitglieder vertreten Alt und Jung, Arm und Reich, Adelige wie Gemeine, vom Militär wie vom Zivil, vom geistlichen wie vom weltlichen Stande, Ordenspersonen, darunter vom Kapuziner-, Franziskaner, Birgittiner-, Cisterzienser-, Augustinerorden. Am 1. Januar 1687 ließen sich alle damals noch lebenden mänlichen und weiblichen Mitglieder des Ordens der hl. Birgitta in Altomünster in die Bruderschaft aufnehmen; eingezeichnet stehen Laien von überall her aus dem Bayern-, Franken- und Schwaben-Lande, sowie aus Tirol, Steiermark, Rheinland, Kärnten, öhmen, Sachsen, Baden, aus dem Innviertel, aus der Schweiz und aus dem Elsaß.“

Aus dieser Bruderschaft gingen schließlich 1865 zwei Messbünde hervor, die bis heute existieren: Im Totenbund und im Blauen Bund organisierten sich die Menschen der Umgebung, um in einer Zeit der Bedrängnis geistlichen aber vor allem auch materiellen Fortbestand der Wallfahrt zu sichern. Ihnen ist zu verdanken, dass notwendige Sanierungs- und Restaurationsarbeiten an der Kirche realisiert werden konnten. Der Sorge um die Wallfahrt auf den verschiedenen Ebenen und in zahlreichen Bereichen fühlen sich die Mitglieder auch in der Gegenwart verpflichtet. Den Zweck der Bruderschaft beschreibt das Bruderschaftsbüchlein:

„Die Bruderschaft U. L. Frau in Maria-Birnbaum hat jetzt einen doppelten Zweck. Fürs erste will sie die Gläubigen anleiten mit Liebe und inniger Teilnahme die sieben Schmerzen zu betrachten und zu ehren, welche die allerseligste Jungfrau Maria erduldet hat; fürs Zweite will sie ihre Mitglieder anleiten, dem mitleidsvollen Herzen der schmerzhafte Mutter besonders die im Fegefeuer leidenden Seelen anzuempfehlen, und deren baldige Erlösung aus demselben zu erwirken.“

Weitergehend wird auch die Bestimmung von Totenbund und Blauem Bund erklärt:

„Die beiden Bündnisse, welche unter den Bruderschaftsmitgliedern und für dieselben bestehen: der „Totenbund“, in welchen jedwedes Bruderschaftsmitglied eintreten kann, und der „Blaue Bund“, in den nur allein Männer, verheiratet oder ledig, aufgenommen werden, haben diesen gemeinsamen Zweck, jedem Mitglied Gelegenheit zu geben, sich durch ein geringes jährliches Opfer nach seinem Ableben einen eigenen Seelengottesdienst in der Bruderschaftskirche nebst den Fürbitten zahlreicher Mitglieder zu verschaffen. Die Mitglieder des Blauen Bundes haben überdies die Aufgabe, in der Bruderschaftskleidung, oder doch den Stab tragend, den feierlichen Bruderschaftsgottesdiensten anzuwohnen, und, soweit die Wahl der Mitglieder sie beruft, an der Besorgung der zahlreichen Angelegenheiten der Bruderschaft Anteil zu nehmen.“

„Kennt Ihr das schöne Gotteshaus?
Es wallt der Pilger Schar hinaus

Und Tausende von Fern und Nah
Auf ihren Knieen liegen da:

Maria Birnbaum ist´s genannt,
Dahin sei unser Herz gewandt.
Kennt Ihr das holde Gnadenbild?
Es schauet jeden an so mild,

Und keiner bleibet unerhört,
Der voll Vertrauen zu ihm kehrt:
Maria Birnbaum ist´s genannt,
Dahin sei unser Herz gewandt!

Drum greifet fromm zum Pilgerstab!
Welch Kummer euch auch drücken mag:
Ihr findet Hilf und Herzensruh
Und Trost und Gotteskraft dazu.

Zum lieben Birnbaum kommt mit mir,
Da findet große Wunder ihr!“

(aus dem Bruderschaftsbüchlein)

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